Simple Minds_40 anniversary Tour 2022_Palladium-Köln_01.05.2022_Foto: Stefan Claus

Vier mal mussten Jim Kerr und Charlie Burchill ihre „40 Years of Hits“ Tour der Simple Minds verschieben, aber pünktlich zum Keltischen-Sommeranfang am 1. Mai hatten die Götter ein einsehen und so konnte das Konzert im Kölner Palladium endlich stattfinden. Und die Band war genau so heiß darauf endlich wieder für ihre Fans zu spielen, wie die bereit waren mit ihren Idolen aus ihrer Jugend die gute alte Zeit wieder aufleben zu lassen.

Man muss sagen, dass nicht nur das Publikum älter geworden ist, nein auch die beiden Herren Anfang 60 gehören nicht mehr zum jungen Eisen, aber den Jungen können sie im Sachen Live-Konzerte noch einiges beibringen. Auch wenn das Konzert um Punkt 20 Uhr ohne Vorband gleich richtig loslegte. Aber so gesehen hat man ja auch irgendwie länger was von der Band, für die man eigentlich gekommen ist. Und so begann der Abend mit „Act of Love“, was man als eine Art Liebeserklärung an die Fans interpretieren konnte, da die ihre Karten seit weit mehr als 2 Jahren wie einen Schatz hüteten. Und so bedankte sich Jim Kerr auch direkt zu Beginn bei den Anwesenden für die Ausdauer und entschuldigte sich zu gleich für sein schlechtes Deutsch, aber merkte an dass alle im Saal wohl auch noch besser Englisch könnten, da Simple Minds ja Schotten seien. So war auch direkt das Eis gebrochen und die gemeinsame Zeitreise durch nun 44 Jahren Band-Geschichte konnte ihre Fahrt aufnehmen. Nach gut 60 Minuten und 9 Songs später kündigte Kerr vor „Belfast Child“ an eine kurze Pause für Kamillentee einlegen zu müssen, da man ja auch nicht mehr zu den jüngsten gehöre. So verabschiedet sich die Band zu ihrem wohlverdienten Kamillentee und das Publikum hatte etwas Zeit sich mit einem kühlen Gerstensaft zu stärken.

Gegen 21:20 Uhr wurde Teil 2 des Abends mit „Theme for Great Cities“ eingeläutet und die Stimmung auf beiden Seiten war noch lange nicht an ihrem Höhepunkt angekommen. Ein besonderes Highlight war das Schlagzeug-Solo der Schlagzeugerin Cherisse Osei, eine kleine zarte Powerfrau, die ihr Instrument auch in High Hells das letzte abverlangte. Das nächste Highlight war auch nur noch ein paar Songs entfernt, und zwar der Soundtrack einer ganzen Generation, „Don´t You ( Forget About Me)“ wurde an diesem Abend knappe 10 Minuten lang von Band und Publikum zelebriert und bei „La-La-La-La“ machte sich Kerr einen Spaß daraus die Anwesenden diesen Teil mal in Französisch und Italienisch zu singen oder doch auch glatt mal in Deutsch.
Mit „New Gold Dream“ klang auch schon das letzte Lied der regulären Setliste an, aber bei dem sichtlichen Spaß den die Band und alle anderen im Palladium hatten wusste man, dass es noch lange nicht das Ende dieses Abend sein konnte. Und so war es auch, mit „Speed Your Love to Me“, „Alive and Kicking“ und „Sanctify Yourself“ kamen Simple Minds noch einmal auf die Bühne zurück. Aber nach einer weit über 2 ½ stündigen Zeitreise durch 44 Jahre Band-Geschichte neigte sich dieser Abend nun doch leider seinem Ende zu. Es war nach über zwei Jahren Zwangspause endlich wieder ein Konzertabend, welcher keine Wünsche offen ließ. Außer vielleicht einen, und zwar dass 2 ½ Stunden eventuell doch viel zu wenig gewesen sein könnten und der Abend noch ewig hätte weiter gehen können.

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