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„So That You Might Hear Me“, das neue Album der britischen Indie Folk Truppe Bear’s Den, ist noch gar nicht auf dem Markt (es erscheint erst Ende April), da touren die Männer schon in deutschen Landen, um ihr demnächst zu erwerbendes Album zu promoten. Ob das nun eine bewusste Entscheidung war oder die Veröffentlichung des neuen Werks einfach nur verschoben wurde – wir wissen es leider nicht. Gleichwohl hielt es die Band nicht davon ab, neue Songs zu performen. Und was man hören konnte, das machte Lust auf mehr.

Lassen wir aber den Support Act nicht unerwähnt. Punkt 20 Uhr war es an Emily Underhill, den Abend zu eröffnen. Unter ihrem Künstlernamen Tusks betrat sie mit drei jungen Musikern die Bühne, um eine knappe halbe Stunde auf den Hauptact des Abends einzustimmen. Dabei machte das Quartett einen durchaus guten Eindruck, erinnerte vom Sound her etwas an London Grammar und erntete ordentlich Applaus.

Nach einer etwas länglichen Umbaupause betraten schließlich Bear’s Den die Bühne. Das Duo um Andrew Davie und Kevin Jones hat sich für die Tour einmal mehr zu einer ganzen Band mit sechs Mitgliedern aufgebläht und begann direkt mit einem der vielen neuen Tracks: ‚Fuel On The Fire‘ machte den Auftakt und kam etwas sperrig daher ohne gänzlich zu überzeugen. Mit dem folgenden ‚Elysium‘ betraten die Engländer anschließend wieder bekanntes Terrain, um allerdings daraufhin mit weiteren neuen Songs aufzuwarten: ‚Fossils‘, ‚Berlin‘ und ‚Hiding Bottles‘ waren einmal mehr Neuland für die Menge im ausverkauften Gloria in Köln. Und auch wenn die neuen Tracks ordentlich beklatscht wurden, so war bezüglich der Stimmung noch deutlich Luft nach oben.

Und es sollte fortan steil bergauf gehen: Mit ‚Dew On The Vine‘, einem der Highlights des Vorgängeralbums „Red Earth & Pouring Rain“, hoben Bear’s Den die Stimmung auf ein höheres Niveau, hielten es mit „Stubborn Beast“ locker und lenkten über zu ‚Crow‘, einem sehr persönlichen neuen Track, der Gänsehaut auslöste. Irre schön. Mit dem darauf folgenden ‚Isaac‘ sangen schließlich alle Gäste im Publikum wieder und wieder „I’m going to give all my love to you“ und sorgten damit direkt für nächsten Gänsehautmoment. Das Eis war nun endgültig gebrochen und die zweite Hälfte des Konzerts war entsprechend ein einziger Genuss.

Natürlich ließen es sich die Engländer nicht nehmen, zwei Songs gänzlich ohne Verstärker und Mikrofon zu performen. Zum einen war dies ‚Sophie‘ von der „Without/Within“ EP, zum anderen wurde das neue ‚Blankets Of Sorrow‘ im Rahmen der Zugabe mitten im Publikum performt. Just ein weiterer magischer Moment eines wunderbaren Abends.

Generell hauten Bear’s Den in der zweiten Hälfte des Gigs und auch der Zugabe so manchen Hit raus und brachten so das Set ganz souverän unter tosendem Beifall über die Bühne. Mit anderen Worten: es war ein grandioser Abend, es war eines der besseren Konzerte!

Bericht & Fotos: André Wilms

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