Passender hätte das Datum für den Auftritt von Mono Inc. In der Frankfurter Batschkapp nicht gewählt werden können. Wann gibt es einen besseren Zeitpunkt für die „dunklen Seelen“ sich zu einem Konzertritual zu versammeln?

Entsprechend voll war es da schon kurz vor 20 Uhr, als die Vorband Hell Boulevard aus der Schweiz den dunklen Ritualabend begann. Die im Jahr 2014 gegründete Band bezeichnet ihre Musik selbst als Goth’n Roll. Nun gut, ich als Nichtkenner der Szene würde es einfach als Goth Rock bezeichnen. Wenngleich auch einige metalähnliche Züge vorhanden sind.

Dieses Düstere kommt adäquat durch und wird durch die Stimme des Sängers, der sich als vDiva bezeichnet, gut herüber. Seine Stimme hat mich jedoch permanent an andere Bands erinnert. Davon eine im Speziellen, aber mir fiel und fällt der Name einfach nicht ein. Des Weiteren passten Kleidung und auch das Make-up sehr gut zu der Szenerie, die häufig mit eher dunkleren Lichtern untermalt wurde.

Musikalisch fand ich schon, dass eine gewisse Härte aber auch Emotionalität vorhanden war. Sie spielten auch einige Songs von ihrem aktuellen Album „In Black we trust“. Unter anderem auch den gleichnamigen Titelsong davon, der mir persönlich am besten gefiel bei dem Auftritt.

Sie boten einen soliden Auftritt als Vorband und kamen durchaus beim Publikum an, soweit ich das beurteilen kann. Mitklatschen klappte nach Aufforderung auch, wenngleich es aber doch her zurückhaltend ausfiel.

Ich denke aber, dass die Band als gutes Vorprogramm zu Mono Inc. Passt, auch wenn es weniger meine Welt ist. Jedenfalls habe ich mich definitiv nicht gelangweilt, sondern fand es interessant zuzuschauen und zuzuhören, während andere in meiner Nähe (ich stand recht weit hinten) den Platz zum Tanzen nutzten.

Nach einer Pause hieß es zunächst warten und die Zeit mit ein wenig Dampferei draußen nutzen. Aber wirklich lange dauerte es nicht bis es dunkel in der Batschkapp wurde und das Intro von Mono Inc. Anlief. Rauch und Nebel erfüllten die Bühne ein wenig und mit einem großen Knall wurde das Konzert eröffnet. Die Musiker waren da und sofort gab es lauten Jubel und viel Applaus.

Ich, der die Band zwar ein wenig kennt und einige der Songs gelegentlich hört, war doch etwas überrascht, dass eine Dame am Schlagzeug tätig ist. Coole Sache irgendwie und die Dame leistete wirklich ganze Arbeit. Nicht nur, dass sie über den ganzen Abend hinweg eine sehr gute Leistung an den Drums zeigte, nein, sie war es auch häufig die zum Mitklatschen aufforderte. Stets passend zu ihrem Rhythmus am Schlagzeug. Aber sie schaffte noch mehr als das, denn auch am Hintergrundgesang war sie beteiligt und bei einer Ballade sogar vorne auf der Bühne und nicht am Schlagzeug, da sie gesungen hat. Ein Multitalent die Katha Mia in den Reihen von Mono Inc.

Aber nicht nur sie war es, die das Publikum und Fans häufig zum Mitmachen animierte, sondern auch Sänger Martin Engler, der zusätzlich auch an manchen Stellen das Mitsingen forderte. Aber auch das Teilen der Zuschauer in zwei Gruppen, die er mit Handbewegungen dirigieren konnte, zeigte sich als sehr gelungen.

Durch die Lichteffekte, den häufigen Einsatz von Nebel, Rauch und auch Feuer war es über den ganzen Abend hinweg zu der Musik eine richtig tolle Bühnenshow, die zu einer großen Mitmachparty ausartete. Gewiss war das so gewollt. Es funktionierte und das war auch nebst der Musik für mich beeindruckend, denn so etwas hatte ich nicht erwartet.

Das zeigt natürlich auch, dass die Musiker auf der Bühne, die ihre Outfits ein paar Male änderten, nicht nur Lust auf Musik, sondern auch auf Unterhaltung und ihre Fans haben. Ein Beleg dafür war auch Martins Rückblick, den er zwischen den Songs erzählte und dabei den Fans dankte, denn er weiß genau, dass ohne sie der Erfolg von Mono Inc. Nicht wäre. Sehr sympathisch.

Die Musik selbst wurde beinahe zur Nebensache bei so einer Bühnenshow, bei der man so viel zu sehen bekommt. Es gab sogar eine Art Drum-Solo, was mich an die Blue Man Group erinnerte. Auch das kam sehr gut an, da auch hier die Fans zum Mitmachen aufgefordert wurden, in dem sie auf Anzeige von Katha „Hey“ rufen sollten. Klappte auch sehr gut.

Aber doch ein paar Worte zur Musik. Mono Inc. Spielen Dark, bzw. Goth Rock, der sehr eingängig ist und sowohl in deutscher als auch englischer Sprache interpretiert wird. Von sehr kraftvoll bis sehr emotional sind die Songs weit gefächert und auch melodisch. Einige der gespielten Songs kannte ich sogar ein wenig, weil ich sie hier und da mal gehört hatte. Darunter Titel wie „A Vagabonds Life“, „Heile, Heile Segen“, „When the Raven dies tonight“ und auch „Voices of Doom“.

Letztlich muss ich wirklich sagen, dass die Zeit bei diesem Auftritt sehr schnell vergangen ist. Selbst wenn man, so wie ich, die Songs kaum kennt, ist die Kombination aus Musik und Bühnenshow so gut, dass es kaum eine Rolle spielt. Die Band weiß, wie man ihre Fans begeistert.

Bericht und Fotos: Patrick Gawlik

Copyright by Patrick Gawlik / Frankfurt – Germany.
No use without prior written permission!

Hell Boulevard

Mono Inc.