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Punkrock ist etwas, das ich selbst gerne mal als Abwechslung höre und mir dementsprechend auch ansehe. Zwar kannte ich nun keine der beiden Bands, die am vergangenen Freitag in der Batschkapp auftreten sollten, aber manchmal macht genau das den Reiz aus.

So fand ich mich kurz vor Beginn um 21 Uhr mit einigen anderen Menschen im Kellerclub ein. Schätzungen sind immer schwierig. Ich hätte natürlich auch durchzählen und jedem Anwesenden einen Zettel mit einer Nummer geben können, aber um die 80 Menschen insgesamt werden definitiv anwesend gewesen sein.

Nicht zu wenige und nicht zu viele Menschen. Und das war auch gut, denn als sich die Offenbacher Gruppierung „Frau Ruth“ auf der Bühne breitmachte und den Abend musikalisch einläutete zeigten die Anwesenden nach anfänglicher Schüchternheit, dass sie gewillt waren zu tanzen, zu pogen – kurz gesagt: zu feiern.

Zur Gitarre und zum Bass, sowie Drums und Gesang, gesellte sich hin und wieder auch eine Posaune und Keyboard. Gerade bei der Posaune fragte ich mich, ob das überhaupt zusammenpasst. Ich meine, Punkrock und Posaune? Geht das? Ja! Es geht und man konnte sie sogar relativ gut hören.

Insgesamt zeigten sich die Offenbacher sehr spielfreudig und forderten auch zum Mitmachen und vor allem Pogen auf. Die Menschen machten sehr gerne mit und hatten sichtlichen Spaß dabei. Doch auch die Band war mit Eifer dabei; insbesondere der Sänger und Gitarrist sprang über die Bühne, als gäbe es kein Morgen mehr.

Punkrock ist für mich etwas schwieriger zu beschreiben als die Genres Hard Rock bis Metal. Aber der Klang war klar, erinnerte mich an Bands, deren Namen mir nicht einfallen wollen. Passt vielleicht die Bezeichnung deutscher Standard Punkrock? Ich denke mal, dass man die Texte auch schnell aufgreifen und mitsingen könnte. Dennoch gab es auch Songs, die sich melodisch abhoben, da sie etwas ruhiger oder mit anderen Begleitinstrumenten gespielt wurden.

Den Gästen gefiel es jedenfalls so gut, dass die Band eine Zugabe geben durfte und damit über die rund 45 Minuten hinauskamen.

Der Auftakt war gelungen und es folgte eine kurze Umbaupause für den Hauptakt aus abends dem Odenwald. Wie lange die Pause dauerte, weiß ich gar nicht mehr, denn ich habe nicht wirklich darauf geachtet.
Aber dann war es soweit und die Band kam auf die Bühne. Stillstand! Und der Name ist absolut nicht Programm. Zum Glück, sonst wäre es komisch geworden. Aber es zeigte sich von Beginn an, dass die Band einen anderen Punkrock Stil spielt, als zuvor Frau Ruth.

Rein vom Hören würde ich sogar sagen, dass sie schon eine Annäherung in Richtung Hard Rock in ihrem Stil eingebaut haben. Es hatte für mich nicht diesen klassischen Standard Punkrock Stil, den ich zuvor bei den Offenbachern hörte.

Die Gäste, die schon aufgewärmt waren, sei es durch das Mittanzen bei Frau Ruth oder dem ein oder anderen Getränk an diesem Abend, feierten bereits die ersten Songs mit Klatschen und Pogo richtig mit. Da musste ich schon teilweise aufpassen, dass ich unverletzt aus dieser Nummer würde rauskommen (was mir auch gelang).

Auffallend war für mich auch, dass insbesondere der Sänger die Nähe zu seinen Gästen suchte. Sei es durch das Sprechen zwischen den Songs oder dem sehr nahe am Rande der Bühne stehen. Abklatschen und anstoßen mit den Fans war ebenso willkommen.

Irgendwie schon eine sehr coole Sache, finde ich. Zeigte es doch die Lockerheit, die an diesem Abend insgesamt dargeboten wurde. Ob von Seiten der Band oder den Fans, da machten einfach alle mit.
Für einen Song gab es auch einen Gastsänger, der aus dem Publikum dazukam und später bei dem Cover von Blietzkrieg Bop der Ramones, konnte sich auch der jüngere Bruder des Schlagzeugers beweisen. Zwar hatte er kleine Startschwierigkeiten, aber sobald es losging, war er voll in seinem Element, so wie auch der Rest der Band.

Überhaupt schienen die Odenwälder sehr viel Spaß an ihrem Auftritt im kleinen Kellerclub Frankfurts gehabt zu haben. Dies zeigte ihre Ausstrahlung auf der Bühne, die Späße, die sie mitmachten und nicht zuletzt die Musik. Ach ja, das wollte ich an dieser Stelle dann auch noch erwähnen: Ich selbst komme auch aus dem Odenwald. Aber das ist schon lange her mittlerweile. Mittlerweile habe ich tatsächlich schon mein halbes Leben in Frankfurt verbracht. Eine Randnotiz sozusagen.

Wie bereits erwähnt, hat die musikalische Auslegung schon eine etwas härtere Note, die mir übrigens genau deswegen sehr gut gefallen hat, ist aber ansonsten noch als Punkrock sehr gut zu erkennen.
Leider konnte ich nicht das volle Konzert bis zum Ende miterleben, denn am Folgetag gab es schon wieder frühe Verpflichtungen, aber die Jungs von Stillstand können gerne nochmal wiederkommen. Ihr Auftritt war in meinen Augen stark, gelungen und machte im kleinen Keller absolut Spaß. Andere Menschen würden wohl von Ekstase sprechen, jene, die auch beim Pogen mitgemacht haben. Zu denen gehörte ich nicht.

Und doch war es ein guter Start in dieses Wochenende. Zwanglos mit Spaß und recht guter Musik.

 

Bericht und Fotos: Patrick Gawlik

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