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Wieder war es Zeit für ein etwas anderes Konzert, das ich besuchen wollte. Rockmusik, die mit lateinamerikanischen Rhythmen und Melodien angehaucht ist, das war das Ziel des Abends und es führte mich in das Nachtleben in Frankfurt, das bei meiner Ankunft kurz vor 21 Uhr recht gut gefüllt war.

Wenn es auch sonst eher früher als später losgeht im Nachtleben, war der Konzertbeginn dieses Mal etwas verspätet. Aber das lag mitunter auch daran, dass noch Gäste den Weg in den Keller fanden.
Was die Gäste betraf, war es bunt gemischt und eher der mittlere Altersbereich, der sich zu diesem Konzert einfand. Aber ich erkannte auch viele Menschen mit dem passenden lateinamerikanischen Aussehen für diesen Abend und es wurde auch viel geredet, vor allem spanisch wurde gesprochen.

Nach einigen Momenten des Wartens kamen die Künstler auf die Bühne und die Gäste applaudierten, als es losging. Percussions, Drums, Gitarren, Keyboard und dann kam die Trompete mit ihrer Jenny auch auf die Bühne. Oder war es umgekehrt? Jedenfalls war von Anfang an dieser bestimmte Sound, dieses einnehmende Flair zu hören, zu sehen und zu fühlen.
Es war irgendwie abzusehen, dass ich die Texte der meisten Songs nicht verstehen werden würde, aber ist das bei Musik so wichtig? Ich finde nicht, denn die Emotionen, die durch die Instrumente und den Gesang an sich übertragen werden, kann man trotzdem erkennen und spüren, gar fühlen.
So genoss ich zumindest die Musik und den schönen Gesang, wenngleich ich keine Ahnung hatte, was da eigentlich gesungen wird. Aber so traurig konnte es nicht gewesen sein, denn die Art der Musik war schon mehr in Richtung „Spaß und Freude am Leben haben“.

Den Spaß an der Musik und am Auftritt hatte insbesondere Jenny, die sehr häufig tanzte und lachte; ja sogar wenn das Mikro vor dem Mund war, sodass man ihr Lachen hören konnte. Sowas ist einfach sehr authentisch und zeigt auch, dass die Musiker ihre Musik Leben und nicht nur zum Zweck spielen.
Gerade Jenny zeigte sich sehr häufig mit Tanzeinlagen, einem gekonnten Hüftschwung und weiteren sehr eleganten Bewegungen. Sie selbst ist eigentlich Britin, aber über ihre Vorgeschichte oder Eltern oder die Gründe warum und wieso und weshalb weiß ich nicht so viel. Es ist auch nicht besonders einfach hierzu etwas zu finden, wenn man nicht unbedingt Stunden damit verbringen möchte. Jedenfalls singt sie anscheinend im perfekten spanisch und ich denke schon, dass unter ihren Vorfahren Latinos gewesen sein mussten, denn die Bewegungen beim Tanz, also da muss absolut etwas lateinamerikanisches Feuer beigesteuert worden sein.

Aber auch die anderen Musiker an ihren Instrumenten zeigten sich sehr lebhaft und auch während den Songs versuchten sie mit dem Publikum zu interagieren, zu reden, lustige Anekdoten aus ihrer Bandgeschichte zu erzählen. Leider meistens auf Spanisch und nur sehr wenig auf Englisch, weswegen ich eher weniger verstanden habe.
Aber die meisten Gäste im Nachtleben schienen zu verstehen und hatten sichtliche Freude daran. Doch nicht nur an den Anekdoten, sondern auch an der Musik und den Texten. Denn es wurde sich viel bewegt, getanzt und auch geklatscht, applaudiert; es war einfach alles da, was ein Konzert einer rockigen Band ausmacht.
Wobei Rock wohl nicht ganz so passend ist als Genre. Dieses wird nämlich als Flamenco, Indie Folk und Cumbia angegeben. Okay, gut, ich fand es rockig mit lateinamerikanischen Einflüssen. Und Jenny kann nicht nur tanzen und singen, sondern auch Trompete und Gitarre spielen. Ein Multitalent auf der Bühne mit sehr viel Charme. Ob lauter und energischer, oder etwas leiser und gefühlvoller, auf Englisch oder auf Spanisch.

Mich hat der gesamte Auftritt sehr beeindruckt, denn ich hätte nicht erwartet, dass mir diese Art der Musik doch so gut gefällt. Ich bräuchte nur noch Spanischkenntnisse und ein kleines Feuerchen der Tanzbewegungen wegen. Aber ansonsten war es wirklich ein toller Abend, der den Zuschauern gefallen und Spaß gemacht hat. Gute Musik und Unterhaltung, genau das wünscht man sich und bei Jenny mit ihren Mexicats bekommt man dies auch.