Im Rahmen der Europa Tour 2018 war das John Butler Trio mit zwei zusätzlichen MusikerInnen für vier Termine in good old Germany, um das neue Album „Home“ vorzustellen. Mit im Gepäck hatte die Band den Solokünstler Bobby Alu, der den Support Slot abdeckte.
Bobby Alu ist australischer Musiker mit samoanischen Wurzeln. Und als Landsmann ist er eng verbandelt mit dem John Butler Trio. So spielt beispielsweise Drummer Grant Gerathy sowohl in der Band von Bobby Alu als auch im John Butler Trio. Die Welt ist ein Dorf. Auf seiner Facebook Seite beschreibt sich Bobby als „Samoan/Australian rhythm superstar curating smooth feel and harmony“. Und so sollte es auch tatsächlich klingen.
Pünktlich um 20 Uhr betratt Bobby Alu die Bühne. Nur er und seine Ukulele. Was in der nächsten guten halbe Stunde folgen sollte, war extrem chillige Musik mit einem gewissen Reggae Flair. Aber es war leider auch relativ eintönig und unspektakulär. So richtig böse war vermutlich niemand, als Bobby Alu nach getaner Arbeit zurück in den Backstage Bereich ging.
Als nach kurzer Pause (umzubauen gab es schlichtweg nichts) das John Butler Trio mitsamt zwei weiteren MusikerInnen die Bühne betrat, war das Kölner Palladium bestenfalls gut gefüllt, aber keineswegs ausverkauft.
So blieb beispielsweise der obere Bereich komplett frei, und auch hinten im Palladium war es recht luftig.
Das Quintett begann das Set direkt mit Songs des neuen Albums „Home“. Auf ‚Tahitian Blue‘ folgte wie auf dem Album direkt ‚Wade In The Water‘, das John Butler weitestgehend sitzend performte, dabei Distanz zu seinen Mitstreitern wahrte. Generell war die Verteilung auf der Bühne recht schräg. Vorne links, fast schon isoliert vom Rest der Truppe, spielte und sang John Butler, hinten mittig trommelte Grant Gerathy und auf der
rechten Seite tummelten sich mit Bassist Byron Luiters sowie den beiden zusätzlichen MusikerInnen gleich drei Leute. Viel Interaktion untereinander war nicht festzustellen. Und auch dem Publikum gegenüber blieb Bandleader John Butler zumindest anfänglich eher verschlossen.
Es brauchte ein paar Songs, bis der Australier auftaute, auch zwischen den Songs gesprächiger wurde und schließlich mit dem tollen Solo bei ‚Blame It On Me‘ endgültig im Palladium ankam. Nur zwei, drei Songs
später war er dann schließlich ganz allein auf der Bühne, um sein Instrumental ‚Ocean‘ zu performen. Hier brachen dann endgültig alle Dämme und tosender Applaus brach aus. Nun, da das Eis geschmolzen war,
wandte John Butler sich mehr und mehr dem Publikum zu und erklärte beispielsweise den Hintergrund des Songs ‚Home‘ vom aktuellen gleichnamigen Longplayer (tatsächlich stand ziemlich genau die halbe Setlist des neuen Albums).
So wurde der Abend im Palladium dann doch noch eine recht runde Sache für das Publikum in Köln. Nicht jedoch für Drummer Grant Gerathy, der offenbar angeschlagen trommelte und nach dem Konzert so erschlagen war, dass er des Nachts noch einen Krankenhausaufenthalt wahrnehmen musste. Drei Tage Ruhe wurde verordnet. Und das sorgte dafür, dass die folgenden Gigs in Hamburg, Berlin und München als reine Solo Show von John Butler stattfanden. Was gewiss auch seinen Charme hat. Gleichwohl wünschen wir Grant hiermit gute Besserung!
Bericht & Fotos: André Wilms
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