Wer Rock und Metal hört, kommt an dieser Band aus Solingen einfach nicht vorbei. Sie sind eine feste Größe im internationalen Geschäft und auch nach fast 50 Jahren Bandgeschichte nicht von Bühnen und Festivals wegzudenken.
Begonnen hatte der Abend jedoch zunächst mit der Vorband „Night Demon“ aus den USA. Pünktlich um 19:30 an diesem Sonntag kamen die drei Bandmitglieder auf die Bühne und legten direkt fulminant los.
Melodisch und mit starken Riffs glänzte Armand John Anthony, E-Gitarrist der Band, schon von Beginn an und bewies sofort, dass er das Gitarrenspiel, ob bei schnelleren oder langsameren Passagen, absolut beherrscht. Dazu passte natürlich, dass die Abstimmung der Tonanlage perfekt passte. Weder war es zu laut noch zu leise und die Instrumente, als auch der Gesang, ließen sich wunderbar heraushören.
In über 45 Minuten präsentierten sich die Jungs aus dem Sonnenstaat Kalifornien von ihrer kraftvollen und energiegeladenen Seite. Kaum ein Song wurde ohne entsprechende Solo-Einlagen präsentiert und auch Sänger und Bassist Jarvis Leatherby, konnte mit seiner kräftigen Stimme durchaus Stimmung in die bereits sehr gut gefüllte Batschkapp bringen.
Es ließ sich beobachten, dass die Gäste bereits bei dieser Vorband und dem Stil, den diese Band spielte, absolut Spaß hatten. Mitklatschen und Fauststoß ergaben sich durch Eigendynamik und wurden auch angestimmt und angenommen. Kaum wer, der bei den tollen melodisch rhythmischen Songs stillstand. Da aber der Platz nach und nach weniger wurde, beschränkte sich das Mitbewegen irgendwann vor Allem nur noch auf das Headbangen, aber auch das verbreitete sich schnell im Saal.
Den Stil, den sie spielen, erinnert richtig an „Old-School-Metal“ aus der Zeit des New Wave of British Heavy Metal, an deren Einflüssen sich die Band auch bedient und Parallelen zu Diamond Head, Metallica, Iron Maiden und weiteren Bands aufweist.
Es war also eine sehr passende Vorband an diesem Abend, die ganze 45 Minuten auf der Bühne verweilen und sich präsentieren durften. Wie schnell die Zeit dabei davonrannte, war schon beinahe beängstigend. Aber so ist das, wenn einem etwas gefällt. Auch die Gäste und Fans honorierten den sehr guten Auftritt mit Jubel und Applaus.
Die Umbaupause auf der Bühne dauerte ein wenig, ca. 35 Minuten ehe die Legenden die Bühne betraten. Zwischenzeitlich füllte sich die Batschkapp immer weiter, sodass ich vermute, dass diese so gut wie ausverkauft gewesen sein musste, denn es wurde eng und kuschelig. Doch als die Lichter ausgingen und Jubel, sowie Applaus aufkam, waren die Blicke auf die Bühne gerichtet und das Zwangskuscheln vergessen: Zeit für Accept!
Begonnen haben sie mit einem ihrer neueren Songs „Die by the Sword“, doch war ihr Auftritt eine Mischung aus neueren und etwas älteren Songs, aber auch Klassikern, wie zum Beispiel „Restless and Wild“ und „Princess oft he dawn“. Sie spielten überhaupt eine bunte Palette aus ihrem Repertoire und davon, inklusive der Zugaben, ganze 22 Titel. Somit hatte man das Vergnügen, die Legenden rund zwei Stunden auf der Bühne zu bewundern.
Bereits von Beginn an waren Euphorie, gute Stimmung und eine beeindruckende Atmosphäre auf und vor der Bühne zu erleben. Die Eigendynamik der Fans, die bereits bei Night Demon zu erleben war, führte sich auch bei Accept fort und kaum jemand wurde dabei müde, denn die Stimmung hielt sich tatsächlich von Anfang bis zum Schluss.
Auch bei Accept war die Zeit ein Sprinter, denn so schnell, wie sie verging, konnte man gar nicht schauen. Natürlich lag es insbesondere daran, dass Accept zu begeistern wissen und wie mit dem Publikum umgegangen werden muss, damit die Stimmung zu keinem Zeitpunkt abflachen kann. Sie haben eindeutig Spaß bei ihrer Arbeit auf der Bühne und lieben es zu entertainen. Ob dies nun durch Gesten passiert, oder durch die Aufforderungen zum Mitklatschen, oder durch wundervolle Solo-Einlagen an der Gitarre, es ist stets für Abwechslung gesorgt.
Die Gäste honorierten den gelungenen Auftritt stets mit Applaus und sehr lautem Jubel. Häufig wurde mitgesungen, was gerade bei den älteren Songs sehr deutlich zu hören war. Je länger der Auftritt dauerte, desto wärmer wurde es in der Batschkapp, so kann man getrost sagen, dass die Zugaben das „heiße Finale“ des Abends gewesen sind. Es waren zwar rund zwei Stunden, doch irgendwie war alles so schnell vorbei, dass es einem nicht danach vorkam.
Es gibt einfach Bands, und Accept gehören definitiv dazu, bei denen man nicht mehr als nötig sagen muss. Bzw. reicht es eigentlich aus, wenn man nur „Accept“ sagt und schon weiß jeder, der aus der Szene kommt, was Sache ist.
Bericht und Foto: Patrick Gawlik