Foto: Marc Junge

Am Abend des 17.11.2017 gab sich eine der ganz großen Punkrock-Bands dieser Tage die Ehre: Die Chicagoer Jungs von RISE AGAINST – nunmehr seit über 18 Jahren im Geschäft – machten auf ihrer laufenden Europa-Tournee auch in der Mitsubishi Electric Halle Station, um ihr achtes Studioalbum „Wolves“ vorzustellen.

Eröffnet wurde der Abend schon recht früh um 19:30h von dem aus New Orleans stammenden Quartett PEARS, welches seine klassische Punkrock-Variante für 30 Minuten zum Besten geben durfte. Die Band erhielt ordentlichen Applaus, auch wenn die Witzchen von Frontmann Zach Quinn („leider können die beiden folgenden Bands nicht spielen, aber wir spielen dafür noch ein paar Songs“) an einer Mischung aus Sprachbarriere, schlechter Akustik und Ignoranz des Publikums scheiterten.

Der Aufmerksamkeitslevel des Publikums steigerte sich jedoch um ein Vielfaches, als gegen 20:15h nach einer erfreulich kurzen Umbaupause der „very special guest“ SLEEPING WITH SIRENS die Bühne betrat. Von Beginn an energiegeladen bis unters Dach stürmten die fünf aus Florida stammenden Musiker die Bühne und versprühten mit ihrem „Post-Hardcore“ eine dicke Portion Spielfreude, die sich über das gesamte 45-minütige Set hinzog.

Freunde von PIERCE THE VEIL, BRING ME THE HORIZON oder ALL TIME LOW sollten hier mal ein Ohr riskieren, und sich nicht von der Bravo Hits-tauglichen Single „Legends“ abschrecken lassen.

Um kurz vor halb 10 war es dann endlich soweit: Die Helden des Abends um Frontmann Tim McIlrath betraten – untermalt von einer comic-haften Projektion, auf der Düsseldorf sich im Zielvisier von anfliegenden Bombern befand – die Bühne, und starteten mit dem Kracher „Chamber the Cartridge“ vom 2006er Album „The Sufferer & the Witness“ in ihr Set. Das Düsseldorfer Publikum war anscheinend ausreichend vorgewärmt und brauchte keine zwei Sekunden, um den gesamten Bereich vor der Bühne zum Kochen zu bringen. RISE AGAINST ließen dem Publikum keine Zeit zum Verschnaufen, und hauten einen Hit („Re-Education (Through Labor), Collapse (Post-Amerika), und „Prayer of the Refugee“) nach dem anderen raus. Auch die Songs des neuen Albums „Wolves“ wurden vom Publikum ordentlich gefeiert. Erst nach Song 9 und einer kleinen Umbaupause (wieder untermalt von Comic-Sequenzen, die den Schrecken des Krieges illustrierten) wurde es etwas ruhiger Sänger Tim stellt seine Alleinunterhalterqualitäten unter Beweis, und performte nur mit einer Akustikgitarre bewaffnet den Song „Swing Life Away“ in sehr berührender Art und Weise. Am Ende des Lieds gab es noch einen Gastauftritt von SLEEPING THE SIRENS-Sänger Kellin Quinn. Mit „People live here“ ging es akustisch weiter, bevor dann im Laufe der ikonischen Antikriegshymne „Hero of War“ die gesamte Band wieder auf der Bühne versammelt war, und es mit „Help is on the way“ wieder richtig krachen ließ, und den Ordnern wieder ordentlich Arbeit in Form von einzusammelnden Crowdsurfern bescherte. Der Titel „Survive“ wurde dem dieses Jahr verstorbenen LINKIN PARK Frontman Chester Bennington gewidmet.

Nach dem Monsterhit „Satellite“ war dann erstmal Schluss. Frenetischer Jubel motivierte die Band jedoch noch zur Rückkehr auf die Bühne. Sänger Tim nutzte die Gelegenheit, noch einmal eindringlich für Toleranz und das Eintreten gegen Homophobie, Nationalismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzutreten. Der Danksagung an das Publikum folgte eine Zugabe in Form der beiden Songs „Make it stop (September’s children)“ und der sing-along Hymne „Savior“, so dass alle der gut 5500 Besucher der restlos ausverkauften Mitsubishi Electric Halle zufrieden und verschwitzt den Heimweg antreten konnten.

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Konzertbericht von Christian Beyermann