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Sängerin Sinéad O’Connor gab Ihr, mit Hochspannung erwartetes, zweites Comeback-Tour-Konzert in der Essener Lichtburg. Sie präsentierte Ihre Music fulminant, konzentriert und in sich ruhend.

Ob sie die Haare nun raspelkurz trägt oder den Kopf kahl geschoren hat, egal was zählt ist die Musik. Sinéad O’Connor kommt barfuß in einem langen dunkel grünen Gewand, auf die Bühne in der Lichtburg. Sie ist in 2019 zum Islam konvertiert und trägt jetzt den Namen Shuhada Sadaqat. Die muslimische Gemeinschaft, so berichtete sie in einem Interview, hat Sie warmherzig empfangen.

Das Concert beginnt pünktlich und ohne Vorband, Sinéad O’Connor wirkt innerhalb der ersten drei Lieder seltsam unbeteiligt, wenn man Sie aber länger beobachtet stellt man fest das Sie einfach in sich selbst ruht. Sie präsentiert Ihre Lieder hochkonzentriert und meist mit gesenkten Augenliedern. Bewegung kommt durch Ihre Band auf die Bühne, Sie selbst bleibt meist am Mikrofon, ob stehend oder auf einem Barhocker sitzend. Was benötigt man auch an Show-Elementen, bei so einer Stimme?

Apropos Stimme diese beeindruckt immer noch in den leisen wie auch in den lauten Passagen. Es ist die Kraft und die Klarheit in ihrer Stimme, die den Botschaften in den Songs das nötige Gewicht geben. Ob alleine, als Trio mit den beiden Gitarristen oder mit der fünfköpfigen Band, ihr Stimmvolumen ist in der gesamten Lichtburg deutlich zu spüren.

Die Fans lauschten teils andächtig, teils wie im Rausch der Darbietung auf der Bühne und stets folgte ein herzlicher und warmer Applaus.

Nothing Compares 2 U“, der vielleicht weltbeste Liebesschmerz-Song aller Zeiten, singt Sie immer noch so makellos und so herzerweichend wie damals. Das Besondere nach dem Song ist das kurze Lächeln am Ende, ein Moment der Freude zwischen Sinéad O’Connor und den Fans.

Eine kurze Zugabe und ein freundliches Winken für das Publikum und dann entschwand Sie von der Bühne. Zurück bleibt der warmherzige Eindruck einer Ausnahme-Künstlerin und der wunderbare Klang ihrer Stimme.

Bericht: Andreas Müller (Designfaktum)

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