Vor zwei Jahren veröffentlichten Thrice ihr bisher letztes Album „To Be Everywhere Is To Be Nowhere“, um es nun nach zwei Jahren dann doch noch in Deutschland im Rahmen einer Clubtour zu präsentieren.
Den Anfang machte allerdings das belgische Trio um Sängerin/Drummerin Stefanie Mannaerts. Sie und ihre beiden Kollegen Stijn Vanhoegaerden (Gitarre) sowie Peter Mulders (Bass) war die Ehre zuteil, den Abend in der Kölner Live Music Hall eröffnen zu dürfen. Und die Band nutzte ihre Chance: Ihr schwer zu greifender Mix aus Post-Rock, Metal, Progressive Metal und Math Metal war gewiss nicht jedermanns Sache, aber sie beeindruckten durchaus. Das lag nicht zuletzt an der attraktiven Sängerin, die, während sie wie wild auf die Drums einschlug, auch stimmlich alles gab und immer wieder Akzente setzte.
Nach gut 40 Minuten, keine schlechte Quote für einen Support Act, machten die Belgier die Bühne frei und übergaben das Zepter an die Hauptband.
Thrice übernahmen nach der nötigen Umbauphase das Kommando und starteten mit dem Opener ‚Hurricane‘ des immer noch aktuellen Albums. Insgesamt performten die Amerikaner zwanzig (!) Songs, demonstrierten hierbei eine vielfältige Setlist, die sich aus Songs aller acht Alben seit der „The Illusion of Safety“ (2005) und zu guter Letzt auch aus dem neuen Song ‚Grey‘ vom noch unbetitelten nächsten Album bildete. Gleichwohl war das letzte Album „To Be Everywhere Is To Be Nowhere“ mit ingesamt sechs Tracks natürlich am stärksten verteten.
An der Performance der Amerikaner um Sänger Dustin Kensrue gibt es absolut nichts zu kritisieren. Extrem souverän und eingespielt rockten sich die vier Freunde durch den Abend, brachten die Songs der letzten Alben detailreich und ziemlich perfekt auf die Bühne.
Nein, die Band überzeugte durchaus, nur wollte der Funke auf das Publikum in der gut gefüllten Live Music Hall nicht gänzlich überspringen. So wurde die Band zwischen den Songs zwar beklatscht, aber eben nicht abgefeiert, immer wieder gab es Sekunden der Stille, und obschon durchaus fleißig mitgesungen wurde, so war dies auch das Höchste der Gefühle. Vielleicht wünschte sich ein Teil der Fans mehr Songs der frühen Alben der Thrice Diskographie, vielleicht war es in der Halle auch einfach nur zu warm.
Schlussendlich war es trotz der verhaltenen Stimmung ein tolles Konzert des Quartetts, das auch dank des neuen Songs Lust auf’s neue Albu macht!
Bericht: André Wilms
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